Mittwoch, 12. Oktober 2011
Donnerstag, 6. Oktober 2011
"Wie repariere ich ein System, das ich nicht verstehe?"
Bei Telepolis schreibe ich über Geo-Engineering:
Gefährlich könnte die Enttabuisierung des Geo-Engineering allerdings nicht nur wegen direkter klimatischen Nebenwirkungen sein. Fast alle Maßnahmen hätten Auswirkungen über die jeweiligen Ländergrenzen hinaus, aber sie bewegen sich völkerrechtlich im rechtsfreien Raum. Nationale Alleingänge, die anderswo katastrophale Auswirkungen haben, könnten zu zwischenstaatlichen Konflikten, sogar Kriegen führen. Viele der diskutierten Vorschläge sind energetisch aufwändig und würden selbst wieder zu Emissionen führen.
Außerdem befürchten manche Kritiker, dass eine neu entstehende kommerzielle Geo-Engineering-Branche aus Profitinteressen andere Maßnahmen gegen die Klimaerwärmung behindern würde. In den USA gibt es bereits zwei Unternehmen, die "künstliche Bäumen"als marktreifes Produkt anbieten, die der Atmosphäre mit chemischen Verfahren Kohlendioxid entziehen. Wie es langfristig sicher gelagert werden soll, ist weiterhin unklar. Angeblich belaufen sich die Kosten pro Tonne Kohlendioxid gegenwärtig auf 200 US-Dollar. Möglicherweise wiederholt sich mit der kommerziellen "Klimareparatur", was mit dem Emissionshandel bereits Realität ist - die anthropogene Klimaerwärmung als Geschäftsmodell.
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