Donnerstag, 19. Juni 2025

Freitag, 13. Juni 2025

Keine Hoffnung in der Heißzeit?

Die ersten Besprechungen und Reaktion auf "Bodenlos" trudeln ein. Im ND von gestern hat Jutta Blume das Buch gründlich und genau rezensiert.
Ein Ausweg, dessen Gestaltung offen bleibt, ist ein internationaler Güteraustausch jenseits der kapitalistischen Globalisierung. Denn dieser wird unter den erschwerten Anbaubedingungen der Heißzeit, bei regionalen klimabedingten Ernteausfällen, immer wichtiger. Wer wird also die Welt ernähren? Becker erörtert die Komplexität und Widersprüche sowohl des bestehenden Systems als auch einer ökologischen Transformation. Hoffnung auf einfache Lösungen kann er nicht vermitteln.
Damit hat die Rezensentin recht. Sicher, es nutzt auch wenig, die kommende Agrarkrise in schwarz und blutrot auszumalen, aber beschönigen will ich die Zukunft nicht. Hoffnung muss plausibel sein, sonst ist sie neurotisch. Und es ist auch gar nicht so, als gäbe es keine Anlässe zur Hoffnung. Sie finden sich, meiner Meinung nach, allerdings nur abseits der staatlichen Agrarpolitik, Agrobusiness und Lebensmittelindustrie und ihren quick fixes.

Andereseits glaube ich nicht, dass die (von der Agrarwende-Bewegung oft verklärte) "kleinbäuerliche Landwirtschaft" zu einer gerechten und ökologisch nachhaltigen Anpassung an die Heißzeit in der Lage sein wird. Sie kämpft gegen die ökologische Krise an, die auf die Erträge drückt. Sie leidet unter den gleichen wirtschaftliche Schwierigkeiten wie die Agrarindustrie (einschließlich der Urproduktion, die sich diese sozusagen einverleibt hat). Sie müsste, um die Welt zu ernähren, ihre Produktion um ein Vielfaches steigern.
Weder die Flucht nach vorne in Richtung Abkopplung und Automatisierung, noch die Rückwendung zu früheren Anbautechniken kann uns retten (auch wenn sowohl neue als auch traditionelle Methoden sinnvoll sein können).
Aber wer dann, wenn nicht (allein) die Kleinbauern? Es stellt sich die Frage nach dem Subjekt der Veränderung, auf die ich keine klare Antwort gefunden habe. Nicht, weil ich nicht gesucht hätte: das drängende und globale Problem ist objektiv ungelöst.

Auch in einem Interview für Analyse und Kritik (Paywall) stellte mir Eva Gelinsky diese Frage.

Die verschiedenen »Auswege« oder Utopien für eine »widerstandsfähige und produktive Landwirtschaft in der Heißzeit«, die du am Ende des Buches skizzierst, zeigen, dass es vielfältige Lösungsansätze gäbe. Im Kapitalismus sind diese aber kaum umsetzbar; gleichzeitig beschleunigt sich die Erderhitzung. Wie gehen wir mit diesem Dilemma um?
Eine bessere Agrarproduktion trifft auf den heftigen Widerstand des Kapitals, der Grundbesitzer und auch der Agrarunternehmen in Familienbesitz. Angesichts der gegenwärtigen Kräfteverhältnisse bleibt wenig mehr, als uns mit politischer Organisation und Theoriearbeit auf die kommenden Krisen und Kämpfe vorzubereiten, fürchte ich. Sie werden unweigerlich kommen.

Donnerstag, 5. Juni 2025

Ob die Kollegen sich wenigstens dafür bezahlen lassen? Ich fürchte nicht.

Freitag, 30. Mai 2025

Samstag, 24. Mai 2025

Montag, 19. Mai 2025

Web.de schenkt mir gute Nachrichten: Die heteronormative Familie ist weiterhin intakt! Gemeinsam im Auto, denn wo sonst trifft sich die Familie und wie sonst bewegt sie sich fort. Papa am Steuer weiß, wo es lang geht.