Donnerstag, 29. April 2010
Mittwoch, 28. April 2010
"Jemand mußte Jürgen T.s Datenbank-Einträge vernetzt haben ..."
Die Leseproben aus meinem Buch "Datenschatten" stehen im Netz.
Außerdem das Vorwort (PDF):
Jürgen T. holte tief Luft: Jedes Mal, bevor er die Räume von MyGovernment betrat, musste er sich zusammennehmen, um nicht gleich wieder die Flucht zu ergreifen. Schon seit drei Jahren war er arbeitslos, über vierzig Jahre alt und ein gelernter Automechaniker – wo sich doch kaum jemand noch Benzin leisten konnte und Autos wieder zu einem Luxusobjekt geworden waren wie früher!
Mehr (PDF)
Außerdem das Vorwort (PDF):
Haben wir wirklich nichts zu verbergen? Überwachung rückt immer näher an die Bevölkerung heran, sie wird flächendeckend: Ein Gerät, dass die Durchsuchten nackt bis auf die Haut darstellt. Eine Software, die buchstäblich alle Information auswertet, um »verdächtiges Verhalten« zu erkennen. Die Dokumentation jedes Telefonats und jeder E-Mail der ganzen Bevölkerung. Kein Wunder, dass es immer mehr Menschen schwerfällt zu glauben, das alles habe nichts mit ihnen zu tun.
Montag, 26. April 2010
Auf dem Weg in die Überwachungsgesellschaft?
An einer Seite Prosa wie an einer Bildsäule arbeitensagt Nietzsche - mir liegt Textiles Gestalten mehr. Nun habe ich ein Buch gehäkelt, das heute erschienen ist.
Wenn wir uns wirklich auf dem Weg in eine "Überwachungsgesellschaft" befinden - wie wird diese aussehen? Wenn immer mehr personenbezogene Informationen zur Verfügung stehen - verschieben sich dadurch die Machtverhältnisse in den Behörden, im Büro und in der Fabrik? Wie wird ein Datenbank-Staat den Bürgern gegenüber treten, der seine verstreuten Informationssammlungen vernetzt, um "zu wissen, was er weiß"? Und schließlich - bremst der "Datenschutz" das Entstehen einer autoritären "Infokratie" ab oder moderiert er sie nur?
Um diese (und noch ein paar andere) Fragen geht es also in "Datenschatten - Auf dem Weg in die Überwachungsgesellschaft?" In den nächsten Tagen wird der Verlag eine umfangreiche Leseprobe ins Netz stellen.
Sonntag, 25. April 2010
Was bringt Intelligenz-Training, "Hirnsport" und "Gehirn-Jogging"? Die kurze Antwort lautet: nichts. Das jedenfalls legt eine Vergleichsstudie nahe, über die Nature berichtet.
Allerdings ist die Untersuchung für ältere Menschen, die mit Denksport dem Nachlassen ihrer geistigen Fähigkeiten entgegen wirken wollen, wohl nicht aussagekräftig.
(Der Film, den Nature dazu gemacht hat, ist, von diesem interessanten Ergebnis abgesehen, ein bißchen, na ja, doof. Aber bitte schön:)
"There were absolutely no transfer effects" from the training tasks to more general tests of cognition, says Adrian Owen, a neuroscientist at the Medical Research Council (MRC) Cognition and Brian Sciences Unit in Cambridge, UK, who led the study. "I think the expectation that practising a broad range of cognitive tasks to get yourself smarter is completely unsupported."
Allerdings ist die Untersuchung für ältere Menschen, die mit Denksport dem Nachlassen ihrer geistigen Fähigkeiten entgegen wirken wollen, wohl nicht aussagekräftig.
(Der Film, den Nature dazu gemacht hat, ist, von diesem interessanten Ergebnis abgesehen, ein bißchen, na ja, doof. Aber bitte schön:)
Freitag, 23. April 2010
Mittwoch, 21. April 2010
Englische Lehrer und Schulrektoren boykottieren Vergleichstests
Die Tests werden nur dazu verwandt, um sinnlose Vergleichstabellen zu erstellen, die die Kinder demütigen und erniedrigen.
Klare Worte vom englischen Verband der Schulrektor, deren Mitglieder - wenigstens ein Teil der Mitglieder - angekündigt haben, den jährlichen Vergleichstest für Grundschüler zu boykottieren. Auch die Lehrergewerkschaft National Union of Teachers unterstützt den Boykott; deren Vorsitzende Christine Blower sagte, die gewonnene Zeit könne nun genutzt werden, um
endlich einmal alle die phantastischen Dinge im Klassenzimmer zu tun, die wir schon immer einmal tun wollten.Das Bildungsministerium droht den Lehrern und Rektoren mit rechtlichen Konsequenzen.
Ähnliche Auseinandersetzungen gibt es bekanntlich in Berlin um den Vera 3 - Test für Schüler der 3. Klasse.
Montag, 19. April 2010
In meiner persönlichen "Hitparade der Brechreiz verursachenden Fernsehmomente" gab es kürzlich einen Neueinsteiger, der es gleich ganz nach oben geschafft hat - zu Guttenbergs Audruck von "den am Karfreitag Gefallenen" bei der Trauerfeier für die "gefallenen" Bundeswehrsoldaten. Lange leidvolle Erfahrung hat mich gelehrt, dass solche Ausdrucksweisen von Politikern kein Zufall sind. Aber, Glück gehabt, das Osterwunder ist ausgeblieben und die Getöteten in ihren Gräbern, nicht wie in Brechts
Legende vom toten Soldaten.
(Der Sänger dieser Aufnahme ist übrigens Ekkehard Schall, am Klavier Karl-Heinz Nehring.)
Legende vom toten Soldaten.
(Der Sänger dieser Aufnahme ist übrigens Ekkehard Schall, am Klavier Karl-Heinz Nehring.)
Sonntag, 11. April 2010
Merkel bedauert tote AfghanenDiese blühende Blödsinns-Schlagzeile stand nicht in der Bild, nein, über einem Aufmacher der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, dem Hauptquartier der Sprachgourmets, der Duden-Madrassa für die Stil-Taliban!
Merkel bedauert tote AfghanenDa hat sie natürlich einiges zu tun, denn es gibt schon viele davon und täglich werden es mehr. Warum überhaupt die verstorbenen Afghanen gegenüber den verstorbenen Senegalesen bevorzugen? Aber, schon klar, die Schlagzeile bezieht sich auf die Soldaten der afghanischen Armee, die von unseren Jungs nur aus Versehen umgebracht wurden. Insofern müsste es heißen:
Merkel bedauert getötete AfghanenOder noch besser:
Merkel bedauert Tötung von AfghanenDas wäre angemessener, stimmt aber immer noch nicht. Denn Merkel bedauert gar nicht die Tötung von Afghanen, sondern die von bestimmten Afghanen, nämlich von solchen in den Uniformen der "Zentralregierung".
Merkel bedauert Tötung von mit uns verbündeten AfghanenHabt ihr keinen Job für mich als "Chef vom Dienst"?
Dienstag, 6. April 2010
Bedingt arbeitsunfähig
Die englischen Sozialdemokraten haben wie keine andere Regierung in Europa die Psychologisierung der Sozialpolitik vorangetrieben. Das neuste Projekt ist die
Evidence shows that work is generally good for your health and that often going back to work can actually aid a person’s recovery. On the other hand, staying off work can lead to long-term absence and job loss with the risk of isolation, loss of confidence, mental health issues, de-skilling and social exclusion.
Auf den liebevoll sickies genannten Attesten steht ab heute die neue Kategorie "May be fit for work taking account of the following advice". So soll die Zahl der Krankschreibungen gesenkt werden. Eine Sprecherin der Confederation of British Industry kommentierte laut BBC:
This is a change that employers will welcome. All too often a person is signed off sick when they are able to manage some forms of their work.
Abonnieren
Posts (Atom)