Dienstag, 30. Oktober 2012
Montag, 29. Oktober 2012
Wie Sensortechnik die Medizin verändert
Eine neue Art der Diagnose hält Einzug in die Medizin: Mit Sensortechnik lassen sich Zustände und Vorgänge im menschlichen Körper immer genauer erfassen. Winzige Messgeräte überwachen sie dauerhaft und übertragen ihre Ergebnisse in Echtzeit über Funk. Möglich wird dieses kontinuierliche Monitoring, weil kleinere und leistungsfähigere Implantate gebaut werden. Die Abwehrreaktionen des Körpers lassen sich durch neue Materialien und Messprinzipien überlisten, wenigstens für gewisse Zeit.Wie wird der technische Fortschritt die medizinische Praxis verändern? Was bedeutet er für die Patienten? Und: soll man alles messen, weil man es eben messen kann?
Von solchen Fragen handelt das Radiofeature 'Die Neuvermessung des Patienten', das gestern im Deutschlandfunk zu hören war. Mein erster Beitrag für 'Wissenschaft im Brennpunkt', ich bin ein bißchen stolz auf mich!
Freitag, 19. Oktober 2012
Zur Geschichte des sogenannten Burnout
Was wir unter "Stress" verstehen, war früheren Generationen unbekannt. Wie ist das möglich, wenn sie doch durch wirtschaftliche Unsicherheit, Epidemien und Kriege ebenfalls großen, vielleicht größeren Belastungen ausgesetzt waren? Wenn jede Epoche die Krankheiten hat, die sie verdient – womit haben wir Stress und Burnout verdient? Diese und andere Fragen habe ich dem Medizinhistoriker Patrick Kury für Telepolis gestellt.
(Antworten oder Literaturhinweise nehme ich gerne per Email entgegen.)
In einer sich beschleunigenden Leistungsgesellschaft hat man entweder Erfolg oder nicht. Stress in erster Linie als körperliches Leiden zu begreifen, dient der Rechtfertigung, wenn man keinen Erfolg hat. Einen Burnout zu haben, gilt als legitimer Ausstieg. Die Symptome von der Depression zu unterscheiden, ist ja in Wirklichkeit äußerst schwer. Aber das Etikett Burnout ist weit weniger stigmatisierend. Wer ausgebrannt ist, muss notwendigerweise einmal für irgendetwas gebrannt haben, ein Leistungsträger gewesen sein!Soweit Kury. Je länger ich über "Patologisierung" nachdenke (und ich tue es schon eine ganze Weile, nämlich seit ich mit der Geschichte der Anti-Depressiva beschäftigt habe), desto rätselhafter wird es mir. Das psychosomasoziale Leiden wird verkörperlicht. Die Krankheit kommt gleichsam von außen, sie befällt uns. Aber warum schämen wir uns für die Schwäche unseres Willens mehr als für die Schwäche unseres Körpers?
(Antworten oder Literaturhinweise nehme ich gerne per Email entgegen.)
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