Montag, 13. Januar 2020

Gegen die salonbolschewistische Klimaleugnung

Am Vorderende eines Feuerwehrschlauchs findest du keinen Klimaskeptiker mehr. Dieser Satz eines australischen Feuerwehrmanns über die katastrophalen Brände in seiner Heimat hat das Zeug, zum Sprichwort zu werden. Die Folgen der Klimaveränderung treffen immer stärker auch die hochentwickelten Industriestaaten. Sie sind längst keine abstrakte Zukunftssorge mehr, sondern sie kommen in unserem Alltag an.

Und zwar nicht nur in Tansania oder Samoa. Die Klimakrise schädigt die Gesundheit der Bevölkerung, erhöht die Lebensmittelpreise, senkt das Wirtschaftswachstum. Und sie verschärft die sozialen Konflikte. Denn wer Geld hat, kann sich eine Klimaanlage leisten. Wenn die Versorgungsinfrastrukturen zusammenbrechen, kaufen sich die Reichen Wasser oder ein Notstromaggregat. Während der letzten Waldbrandsaison in Kalifornien, berichtet Naomi Klein, ließen manche Villenbesitzer ihr Anwesen von privaten Feuerwehrleuten schützen. Wie schnell die Atmosphäre sich weiter erwärmen wird, welche Muster ein instabiles Klima zeigen wird, das weiß kein Mensch. Klar ist allerdings: nichts wird bleiben, wie es ist.

Am Vorderende eines Feuerwehrschlauchs findest du keinen Klimaskeptiker mehr. Aber dort halten sich eben nicht alle auf. Auch in der Linken grassiert eine Art Salon-Klimaleugnung. Diesen Monat habe ich in der Konkret das linke Besserwissertum gegenüber Fridays for Future und Extinction Rebellion kritisiert und die Aussichten für einen grünen Kapitalismus eingeschätzt. Weil ich zu diesem Text ein paar Nachfragen bekommen habe, veröffentliche ich auf meiner Internetseite eine leicht veränderte und ausführlichere Version.