Montag, 28. Januar 2008

Götz Aly erklärt 1968

In seiner Sammelrezension bescheinigt Aly der deutschen Aufarbeitungs- und Ausschlachtungsliteratur über "1968", sie sei kaum mehr als
das analytisch schwache, blumige und gelegentlich sündenstolze Erzählen über eine wilde Jugend.

Schön und gut und richtig, nur seine eigene Banalyse ist doch zu schlicht:
Statt die familiäre Auseinandersetzung zu führen, stellten sie lieber das "System" in Frage. Anstatt sich mit den allgegenwärtigen Spuren des Nationalsozialismus zu beschäftigen

"zu beschäftigen" - nicht: die Grundlage des Nationalsozialismus abzuschaffen
erklärten sie die liberal-demokratische Bundesrepublik

die liberal-demokratische Bundesrepublik der Globkes und Kissingers
für "faschistisch".

So also war das 1968 mit den Jungen und Mädchen in Berlin, in Prag, Mexiko-City, Chicago und Shanghai.

"Übergang vom Spaß zur Sucht"

Ein neuer Text von mir über "Online-Sucht" ist gerade bei TELEPOLIS erschienen.

Sonntag, 27. Januar 2008

Alt-Preußen on Acid

Samstag, 26. Januar 2008

"Manche Regierungen greifen lieber zu indirekter Zensur."

Ein neues Interview: Au Waipang, Online-Aktivist aus Singapur über Bloggen in Asien

Mittwoch, 23. Januar 2008

House Price Crash II

Heute ist ein Artikel von mir zum Thema bei TELEPOLIS erschienen: "Negatives Eigenkapital"

Montag, 21. Januar 2008

House Price Crash



Vorbildliche Briten: trotz Immobilienkrise nicht den Humor verlieren.

Samstag, 19. Januar 2008

Neues Interview zur Inneren Sicherheit

Wolfgang Wieland spricht über das zu erwartende BKA-Gesetz und die bürgerrechtliche Bilanz von Rotgrün.

Freitag, 18. Januar 2008

Altvater vs. Vattenfall

Der Showdown zwischen dem Energiemonopolisten und den Ökomarxisten blieb leider aus, weil ersterer keine Lust zum Diskutieren hatte. Aber wenigsten mein Bericht über die Veranstaltung in Potsdam ist heute erschienen.

Donnerstag, 17. Januar 2008

Kein Wort zuviel ...

... über diesen Berliner/Pfälzer Rapper, dem irgendwer den Gefallen getan hat, ihn kurz vor seiner nächsten Veröffentlichung in den Arm zu schießen. Meine Oma konnte besser reimen und war wesentlich gefährlicher. Außerdem hatte sie den Vorzug, keine dümmlich nationalistischen und homophoben Texte vorzutragen.

Die erwartbare Reaktion: der Bund Deutscher Kriminalbeamter und die Berliner CDU fordern "ein Verbot gewaltverherrlichen Raps". Der Landesvorsitzende des BDK Rolf Kaußauer (laut Berliner Zeitung):
Er gehört verboten wie Kinderpornos und NS-Propaganda.
Können wir nicht einfach alle anfangen, gute Musik zu hören? Zum Beispiel Aesop Rock?

Sonntag, 13. Januar 2008

Endlich: Wölfe in Brandenburg



Das Brandenburger Umweltministerium veröffentlichte gestern dieses Foto einer Überwachungskamera. Es zeigt einen Wolf beim Überqueren der A11. Das Tier blieb unverletzt.

Mittwoch, 9. Januar 2008

Was tun mit den kriminellen Ausländern?

BILD kennt die Alternativen:

Nazis, Araber und Stalinisten

Und ich mitten im Gedränge, wie einst Bolle. Ganz so schlimm war es gestern nicht beim Vortrag von Martin Küppers "Halbmond und Hakenkreuz", aber schlimm genug. Auf Einladung der Berliner Gesellschaft für Faschismus- und Weltkriegsforschung sprach Küppers über die Zusammenarbeit von klerikal-nationalistischen Arabern und den Nationalssozialisten, argumentierte strikt ereignisgeschichtlich (will sagen: ohne "ideologiekritische" Analogien zwischen "Islamofaschismus" und Nationalsozialismus), um die Ausmaße der Kollaboration aufzuzeigen, und auch, daß bis zu ihrer Niederlage bei Al Alamain 1942 durchaus die Gefahr bestand, dass die Deutschen die Shoah auch in den Nahen Osten getragen hätten.
Der Vortrag war vielleicht etwas einseitig, insofern er die Deutschenfreundlichkeit im Nahen Osten überschätzt. (Jedenfalls ist das der Grundtenor der Rezensionen von "Halbmond und Hakenkreuz", das er zusammen mit Klaus-Michael Mallmann geschrieben hat; ich kenne das Buch nicht.) Richtig übel war die Reaktion des Publikums, das offenbar ausschließlich aus ehemaligen Historikern der ehemaligen DDR bestand. Von der unsäglichen und unausrottbaren Behauptung, Araber könnten keine Antisemiten sein,
schließlich sind sie selber Semiten,
bis zu den ebenso unausrottbaren Legenden über die "Zusammenarbeit" von Zionisten und Nazis war alles vertreten. Der Höhepunkt war schließlich der Diskussionsbeitrag eines Professors, der von oben herab dem Kollegen Cüppers eine schlampige Arbeitsweise bescheinigte - um dann seine differenzierte Version der Geschichte der Palästinenser darzulegen:
Sie wurden erst von den Osmanen bedrückt, dann von den Briten und dann kamen auch noch die Zionisten.
Es tut der Wissenschaft nicht gut, wenn das berufliche Fortkommen von den gewünschten Meinungen abhängt.

Amin al-Husseini und Heinrich Himmler

Dienstag, 8. Januar 2008

"Freiwillige vor"

Heute ist (endlich) meine Rezension von Otto Depenheuers "Selbstbehauptung des Rechtsstaates" erschienen. Wenn das Thema Notstandsstaat interessiert, hier finden sich noch mehr Überlegungen dazu.

Montag, 7. Januar 2008

Die voll entwickelte Warengesellschaft


schlägt alles mit Adorno.

Mittwoch, 2. Januar 2008

"Krieg ohne Fronten"

Meine Rezension von Ulrich Greiners Buch über den Vietnam-Krieg ist heute erschienen.

Leider ist in dem Abschnitt, der die besondere Brutalität von asysmmetrischen Konflikten diskutiert, ein kleiner, aber nicht unwichtiger Satz weggefallen. Er steht in einem Abschnitt, der die Frage diskutiert, warum Guerillakriege potentiell gewaltsamer sind als klassischer. Die Passage lautet:
Aber asymmetrische Kriege sind nicht nur brutal wegen der seelischen Verfassung der Soldaten. Ganz grundsätzlich und unabhängig von aller Ideologie greifen beide Seiten zu Gewalt gegen Zivilisten. Gegen jede Volkskriegsromantik zeigt Greiner, daß gerade das Terrorakte nahelegt. »Der Erfolg der Schwachen hängt von einer dauerhaft hohen Leidens- und Opferbereitschaft des zivilen Umfelds ab.« Diese Bereitschaft mag in nationalen oder politischen Überzeugungen wurzeln oder durch die Brutalität der Besatzer erst entstehen. Wer aber behauptet, dass Guerilla-Armeen die Loyalität der Zivilbevölkerung nicht erpressen würden, lügt.

Auch mein Verweis auf die Tatsache
Auch der Vietcong hat im großem Umfang gefoltert und gemordet.

steht nicht in der abgedruckten Version.