Der Vortrag war vielleicht etwas einseitig, insofern er die Deutschenfreundlichkeit im Nahen Osten überschätzt. (Jedenfalls ist das der Grundtenor der Rezensionen von "Halbmond und Hakenkreuz", das er zusammen mit Klaus-Michael Mallmann geschrieben hat; ich kenne das Buch nicht.) Richtig übel war die Reaktion des Publikums, das offenbar ausschließlich aus ehemaligen Historikern der ehemaligen DDR bestand. Von der unsäglichen und unausrottbaren Behauptung, Araber könnten keine Antisemiten sein,
schließlich sind sie selber Semiten,bis zu den ebenso unausrottbaren Legenden über die "Zusammenarbeit" von Zionisten und Nazis war alles vertreten. Der Höhepunkt war schließlich der Diskussionsbeitrag eines Professors, der von oben herab dem Kollegen Cüppers eine schlampige Arbeitsweise bescheinigte - um dann seine differenzierte Version der Geschichte der Palästinenser darzulegen:
Sie wurden erst von den Osmanen bedrückt, dann von den Briten und dann kamen auch noch die Zionisten.Es tut der Wissenschaft nicht gut, wenn das berufliche Fortkommen von den gewünschten Meinungen abhängt.
Amin al-Husseini und Heinrich Himmler