Mittwoch, 21. Januar 2009

"Killerspiele sind Landminen für die Seele ..."


Erinnert sich jemand an Maria Mies? Die deutsche Soziologin und feministische Marxistin? "Patriachat und Kapital"? Heute inititiert sie einen friedensbewegten "Aufruf gegen Computergewalt". Gemeint sind damit Spiele, die von Gewaltdarstellungen geprägt sind.
5-, 15- und 25jährige sitzen heute Stunden, Tage und Nächte vor Computern und Spielekonsolen. In „Spielen“ wie „Counter-Strike“, „Doom 3“, „Call of Duty“, „Halo 3“, “Crysis”, “Grand Theft Auto IV“ u.a. üben sie systematisches und exzessives Töten mit Waffen vom Maschinengewehr bis zur Kettensäge. Sie demütigen, foltern, verstümmeln, zerstückeln, erschießen und zersägen Menschen an ihren Bildschirmen. Längst ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass Mediengewalt und vor allem Killerspiele verheerende Wirkungen insbesondere auf Kinder und Jugendliche haben.
Ist es? Meines Wissens nach ist das unter Pädagogen durchaus umstritten! Mir persönlich scheint der Ansatz am plausibelsten, den Gebrauch von Gewaltspielen aus der Lebenssituation der (jugendlichen) Spieler zu erklären. Demnach kann ein Spiel wie Doom etwas verschärfen, es kann abstumpfen und banalisieren, aber es erzeugt keine Mörder. Auch wenn es sicher nicht wünschenswert ist, dass Kinder "Stunden, Tage und Nächte" vorm Bildschirm verbringen, Computerspiele sind nicht die Ursache - um das zu verstehen, muss man eigentlich keine Marxistin sein.

Gefordert wird in dem Aufruf übrigens auch
dass die Herstellung und Verbreitung von kriegsverherrlichenden und gewaltfördernden Computerspielen für Kinder und Erwachsene verboten werden - denn Krieg ist nicht nur schlecht für Kinder, sondern auch für Erwachsene