Mittwoch, 20. November 2013

Entfremdung, zeitgemäß


Angeblich fühlen sich höherqualifizierte Beschäftigte zunehmend als Hochstapler. Sie leiden unter dem Gefühl, sie seien ihren Aufgaben eigentlich nicht gewachsen, ihre Qualifikation habe mit ihren Aufgaben nichts zu tun, und sie haben Angst, als Hochstapler erkannt zu werden. Das Wallstreet Journal berichtet über solche "imposter fears", "Hochstapler-Ängste":
Imposter fears are common among men and women alike, research shows, and are blamed for an array of problems, from high college-failure and dropout rates to low female participation in math, engineering and science jobs. Separate from general emotional insecurity, imposter fears affect high achievers and tend to focus on worries about being exposed as a phony. These feelings can come up in many situations in the workplace—when an executive is called upon to accept a promotion, dig into a tough project, or give voice to a fledgling idea.
Der Artikel empfiehlt verhaltenstherapeutische Interventionen.

Ich sage: Dieses Syndrom hat das Zeug zur "Psychischen Störung der Woche". Sind wir denn nicht alle Hochstapler, wenigstens ein bisschen? Wer weiß denn noch, was er da eigentlich tut, im Krankenhaus oder der Sendeanstalt, als System-Administrator oder Stadtplaner?