der Erfindung des elektronischen Patienten (Süddeutsche) … Big Brother (Welt) … ein Kulturbruch (FAZ)Die wohl schwächste analytische Leistung lieferte damals Niklas Maak in der FAZ, der ebenso hochtrabend wie ahnungslos raunte:
was gesund ist und wie wir leben sollen, definieren zurzeit vor allem private Konzerne wie Generali, Allianz oder Axa und deren Algorithmen. … Mit dem Telemonitoring fällt die Grenze, die den Körper als einen Raum des Privaten, Intimen und unbedingt Geschützten definiert.Solche Bonusprogramme funktionieren so: Die Versicherten installieren ein Computerprogramm auf ihrem internetfähigen Mobiltelefon und dokumentieren damit, dass sie an bestimmten medizinischen Untersuchungen teilnehmen oder (mithilfe des eingebauten Beschleunigungssensors des Telefons) Sport treiben oder Tagebuch über ihre Ernährung führen.
Kein Bericht vergaß zu erwähnen, dass es sich bei der geplanten
Veröffentlichung unserer Körperum den ersten Versuch dieser Art in Europa handle, um einen "Tabubruch" eben. Dass sich die Aufreger sozusagen den falschen Aufhänger gesucht haben, fällt eigentlich nur am Rande ins Gewicht (wenn es auch ein deutlicher Hinweis darauf ist, wie tief das Niveau des deutschen Feuilletons gesunken ist). Denn deutsche gesetzliche Krankenversicherungen betreiben schon lange solche Bonusprogramme - DAK, Daimler BKK, Techniker - bei denen sich die Versicherten bisher allerdings nur recht geringe Preisnachlässe erarbeiten können. Die Versicherungen tun das auch mit Hilfe von Smartphone-Apps, aber auch mit den bekannten analogen Bonusheften.
Nein, das war nicht das Schlimme an dieser Debatte, sondern ich war schockiert, wie hilflos und schwächlich die liberale Kritik in der Debatte um das Projekt Generalis war.