Dienstag, 7. April 2015

Echt wahr?

Für die neue Konkret habe ich eine kleine Glosse über Googles Versuch geschrieben, seine Suchergebnisse nicht nur auf Popularität, sondern auf Fakten zu setzen. Aber was um Himmels ist ein Fakt? Vor allem, weil eine Plattform wie Google bei jeder Gelegenheit darauf behaart, keine redaktionelle Rolle für der Öffentlichkeit zu spielen, sondern eben bloß Sucher einerseits und "gesuchten Inhalt" andererseits zusammenzubringen - und weil der Konzern menschliche Arbeitskraft natürlich nicht bezahlen will.
Automatisch ist wichtig, weil: Je vernunftbegabter die Wesen, umso größeren Wert legen sie darauf, bezahlt zu werden. Das Erfolgsrezept von Google und anderen Sozialen Medien, Plattformen und Suchmaschinen besteht aber gerade darin, alles, was kostet, gar nicht erst anzufangen. Den größten Profit im Netz macht, wer verbreitet, was andere hergestellt haben.
Facebook oder Google betonen, sie seien keine »publizistischen Einheiten«. Sie unterhalten keine Redaktionen, prüfen keine Fakten, wählen keine Nachrichten aus. Statt dessen überlassen sie es (angeblich) ihren Algorithmen, bestimmte Inhalte an bestimmte Nutzer zu vermitteln. Leider kommt dabei heraus, dass alle User Katzen lieben und an 9/11 zweifeln.