Am Sonnabend war ein 20-jähriger Twingo- Fahrer gegen 17.30 Uhr auf dem Tempelhofer Damm in Fahrtrichtung Tempelhofer Hafen unterwegs, als er verkehrsbedingt im linken Fahrstreifen anhalten musste. Dahinter soll ein weiteres Fahrzeug angehalten haben, aus dem vier Insassen ausstiegen und gegen die Fahrertür geschlagen und getreten haben, bis sie diese schließlich öffnen konnten. Die bisher Unbekannten sollen den jungen Mann dann aus dem Wagen gezogen und ihn mehrmals getreten haben. Als ihm der 19-jährige Beifahrer zur Hilfe kam, soll dieser ebenfalls geschlagen worden sein.
So
steht es in der
Berliner Zeitung von gestern. Die Amerikaner sagen
road rage dazu, ich nenne es Berliner
furor teutonicus automobilis.
Anschließend stiegen die Täter wieder in ihren Renault, fuhren los, rammten dabei einen im rechten Fahrstreifen wartenden Smart und schoben ihn so zur Seite. Der angegriffene Fahrer erlitt Verletzungen am Kopf und kam mit einem alarmierten Rettungswagen in ein Krankenhaus.
Zwischen den Zeilen der Polizeimeldung gelesen: die Autos am Tempelhofer Damm stehen am Freitagnachmittag wieder einmal dicht an dicht, es geht einfach nicht voran und die Nerven liegen blank. Der Motor heult, der Fahrer schimpft, aber es nutzt nichts. Die anderen sind im Weg, also: Feinde. Die durchschnittliche Geschwindigkeit mit dem Auto liegt in dieser Stadt nur wenig über 20 Stundenkilometer, aber das hindert die Fahrer nicht, zwischen zwei Ampeln auf 80 kmh zu beschleunigen. Der Irrsinn im Straßenverkehr wird immer lebensgefährlicher.