Hyperwar, das bedeutet „Industrie 4.0 auf dem Schlachtfeld“. Militärische Maschinerie und Soldaten sind miteinander vernetzt, Daten fließen hin und her. Sensoren und Geschosse sind auf unterschiedliche Geräte verteilt und wirken dennoch zusammen.Diese Strategie verspricht mehr Effizienz und höheres Tempo. Die Kehrseite: die Vernetzung wird selbst zum Angriffsziel. Der Gegner versucht Datenverbindungen zu stören, zu hacken oder ganz zu unterbinden. Wenn das gelingt, sind die vermeintlich schlauen Maschinen nur noch hochgefährlicher Elektroschrott.Die Sendung kann im Netz angehört werden. Am 26. Dezember bringt der Deutschlandfunk eine Wiederholung.
Donnerstag, 17. Dezember 2020
KI und die Kriege der Zukunft
Donnerstag, 3. Dezember 2020
Freitag, 20. November 2020
Freitag, 6. November 2020
Montag, 26. Oktober 2020
Fun fact # 45: Wirtschaftswachstum
Sonntag, 18. Oktober 2020
Donnerstag, 24. September 2020
Bücher haben viele Eltern
Nämlich andere Bücher, in großer Zahl! Gerade arbeite ich an einem neuen Buch über die Klimakrise. Eine anstrengende Aufgabe, aber weniger deprimierend, als ich erwartet hatte. Ich tue mein Bestes, das Überwältigende wenigstens intellektuell zu bewältigen.
Sonntag, 13. September 2020
Mittwoch, 9. September 2020
Dienstag, 11. August 2020
Zoonosen, Fleischproduktion und die ökologische Krise
"Die Ökologie der Ebola" - Gemälde von Olaf Hajek |
Mein Vorwort zu "Was COVID-19 mit der ökologischen Krise, dem Raubbau an der Natur und dem Agrobusiness zu tun hat" findet sich hier.
Die wachsende Seuchengefahr hat konkrete Ursachen, nämlich den weltweit immer noch steigenden Antibiotika-Verbrauch, die schrumpfende Artenvielfalt und die Massentierhaltung sowie Urbanisierung und Globalisierung. So entsteht eine virale und bakterielle »Evolution auf der Überholspur«.
Es ist übrigens gar nicht so abwegig, die ökologische Rolle des Menschen in seinem Verhältnis zu anderen Lebensformen als eine Krankheit anzusehen. Seit die menschliche Sprache den Eingriff in die uralten Prozesse der biologischen Entwicklung gestattete, befand sich der Mensch in einer Lage, in der er ältere Gleichgewichtsverhältnisse der Natur praktisch in der gleichen Weise stören konnte, wie eine Krankheit das natürliche Gleichgewicht im Körper des von ihr Befallenen stört. Hin und wieder kam es vorübergehend zu einer annähernden Stabilisierung der neuen Verhältnisse, wenn den Verwüstungen durch den Menschen natürliche Grenzen gesetzt waren. Doch früher oder später, und immer in sehr kurzen Zeitspannen im Vergleich zu den Normen der biologischen Entwicklungsgeschichte, entdeckte die Menschheit neue Verfahren zur Ausbeutung frischer, bis dahin unzugänglicher Vorräte, wodurch sie den Schaden an anderen Lebensformen erneuerte oder erhöhte. Vom Standpunkt anderer Organismen aus betrachtet, ähnelt also der Mensch durchaus einer akuten epidemischen Krankheit, deren gelegentliches Zurückweichen zu weniger virulenten Erscheinungsformen noch nie ausgereicht hat, ein wirklich stabiles, dauerhaftes Verhältnis herzustellen.William H. McNeíll (1978) Seuchen machen Geschichte. Geißeln der Völker. München: Udo Pfriemer Verlag. Seite 32.
Dienstag, 14. Juli 2020
Fun fact # 44: Weltmarkt
Dienstag, 30. Juni 2020
Die Grenzen des Erlaubten
Samstag, 27. Juni 2020
Montag, 15. Juni 2020
Sonntag, 31. Mai 2020
Donnerstag, 21. Mai 2020
Montag, 4. Mai 2020
Fun fact # 43: Bildungsniveau
Mit dem Anstieg der Migration seit 2010 ist der Anteil der Akademiker unter den Neueingewanderten allerdigs gesunken und der Anteil der Personen ohne abgeschlossene Berufsausbildung gestiegen. Die Bildungsstruktur der Migration ist noch polarisierter als in Deutschland. Unter den Neueingewanderten haben 39 Prozent keine abgeschlossene Ausbildung, Personen ohne Migrationshintergrund 9 Prozent.
Montag, 20. April 2020
Es geht voran
Sterbehilfe fürs fossile Kapital!
Es ist ein großer Irrtum, daß Menschheits-Probleme "gelöst" werden.Sagt Kurt Tuchowlsky und vermutlich hat er wieder mal recht. Die "Coronavirus-Krise" ist jedenfalls geeignet, mir die letzte, mühsam bewahrte Hoffnung zu rauben, während ich mir aus der häuslichen Isolation heraus das Weltgeschehen betrachte. Wenn es nicht einmal gelingt, gegen eine unmittelbare Bedrohung wie Covid-19 gemeinsam vorzugehen - wenn die alte Weltmacht USA und die neue Weltmacht China sich gegenseitig die Schuld an der Pandemie zuschieben - wenn Massen gegen die Eindämmungsmaßnahmen demonstrieren, weil sie ihr Auskommen nur sichern können, indem sie sich und andere gefährden - ja, wie sollen dann jemals die Emissionen der Treibhausgase sinken?
Der lange, quälend langsame Niedergang des Neoliberalismus hat uns in eine "Zangenkrise" geführt, wie Klaus Dörre formuliert hat: in eine Situation, in der die ökologische Krise nicht gelöst werden kann, ohne die ökonomische zu verschlimmern, und umgekehrt. Die Entkopplung von Emissionen und Wirtschaftswachstum ist gescheitert. Aber eine kapitalistische Wirtschaft ist nun einmal wachstumssüchtig. Welche Verwerfungen entstehen, wenn die Maschine leer läuft und die Wirtschaft sogar schrumpft, führt uns der Shutdown wegen des Coronavirus gerade eindrucksvoll vor Augen. Und selbst wenn wir verfeuern, was sich verfeuern lässt, als gäbe es kein Morgen (und dann wird's ja wirklich keines geben), selbst dann werden die Folgen der Klimakrise mittelfristig die Konjunktur der Weltwirtschaft abwürgen.
In einem gestern erschienenen Kommentar bei Telepolis schreibe ich dazu:
Gelingt es nicht, die Erwärmung zu begrenzen, steht uns der Kollaps ganzer Öko- und Agrarsysteme bevor, steigende Nahrungsmittelpreise, riesige Fluchtbewegungen, mittelfristig ein Abgleiten in Krieg und Barbarei. Anders gesagt: Investitionsprogramme wie etwa das chinesische nach der Finanzkrise 2008, das auf fossile Energien setzte, können uns höchstens noch ein paar Jahre Schein-Normalität verschaffen. Spätestens dann werden die katastrophalen Folgen der atmosphärischen Erwärmung auch auf das Wirtschaftswachstum, den Weltmarkt und das Staatensystem durchschlagen.In der Corona-Krise versuchen es Politik und Kapital dennoch mit den gleichen Lösungen wie nach der Finanzkrise 2008; natürlich, denn sie haben keine anderen. Demnächst erleben wir vielleicht sogar die Wiederkehr einer "Abwrackprämie"! Die Autoindustrie wird gerettet, nicht umgewidmet und abgewickelt, wie es notwendig wäre. Richtig wäre das Gegenteil: die kommenden Übernahmen in Staatsbesitz, die günstigen Kredite und Beihilfen, aber auch die "Konjunkturmaßnahmen" und "Investitionsprogramme" strikt an ökologischen Zielen zu orientieren.
Es genügt, die staatliche "Rettung" an klare Bedingungen zu knüpfen. Danach können die vorhandenen produktiven Kapazitäten in der Industrie für ökologisch und ökonomisch und sozial Sinnvolles verwendet werden, beispielsweise für den Ausbau eines emissionsarmen Schienenverkehrs, den öffentlichen Nahverkehr, für Gebäudesanierungen und Netze und Anlagen für erneuerbare Energie. Wo eine solche Konversion aber nicht möglich ist, müssen die Industrien abgewickelt werden. Immerhin müssten wir die Beschäftigten dann nicht einer chaotischen Pleitewelle überlassen, in der sie ihre Arbeit verlieren, sondern die Freisetzungen könnten begrenzt und gesteuert werden.Nachträge: Der Tagesspiegel berichtet unter der (mutmaßlich ironischen) Überschrift "Umweltbonus statt Ökoprämie" ausführlich über die Lobbyaktivitäten zur Rettung der deutschen Autoindustrie:
Weil die Vorstellungen im Detail, wer und was genau gefördert werden sollen, auseinandergehen – BMW/Söder sind eher für eine Prämie für Hybridfahrzeuge, Volkswagen/Weil/Althusmann eher für reine E-Autos –, spricht die Branche noch nicht mit einer Stimme.Das sind Detailfragen, in der Sache ist man sich einig - wer mag darauf wetten, dass die Vernunft gegen das Geld siegen wird?
Aus der Gewerkschaftslinken, der Rosa-Luxemburg-Stiftung und Attac kommt dagegen die Erklärung "Konversion statt Rezepte von gestern" , die in dieselbe Richtung wie ich argumentiert. Der Text enthält eine Reihe von ökologischen und gewerkschaftlichen Forderungen, die in die richtige Richtung gehen. Dort heißt es:
Die Eigentümer und obersten Manager der Autoindustrie, die Verbände des Automobil-Sektors haben sich an die Europäische Kommission und die Bundesregierung mit der Forderung nach Deregulierungen von Sicherheit, Arbeits-, Klima- und Umweltschutz gewandt, um nach der Pandemie die „Verluste“ an Produktion und Umsatz wieder wettzumachen. Aber wenn die Autokonzerne nun staatliche Hilfen verlangen, sollten diese nur gegeben werden, wenn sozial-ökologische Kriterien erfüllt und die Hilfen direkt in Aktien umgewandelt werden. Das wäre der erste Schritt zur Vergesellschaftung der Konzerne: Steuergelder nur gegen Anteile und Mitsprache.Aus den Niederlanden kommen unterdessen Fünf Vorschläge für eine bessere Welt nach der Pandemie, den zahlreiche Lehrende an den Hochschulen unterzeichnet haben. Sie fordern unter anderem, die Agrarproduktion ökologisch umzugestalten - tatsächlich ein unabdingbarer Teil in jedem Rettungsplan für den Planeten.
Diese Art der Vergesellschaftung ist auch deshalb erforderlich und geboten, weil die Krise der Autoindustrie hausgemacht ist und lange vor „Corona“ sichtbar war, wie beim x-ten Autogipfel am 15. Januar diesen Jahres im Kanzleramt deutlich wurde. Bereits dort wurde über leichtere Zugänge zur Kurzarbeit entschieden.
Mittwoch, 8. April 2020
"Das Internet als Waffe"
Die Staaten rüsten digital auf: Sie sammeln IT-Sicherheitslücken, entwickeln Schadprogramme und gründen militärische Einheiten für den sogenannten Cyberkrieg. Im Auftrag des Staates schützen Programmierer die eigenen Netzwerke und dringen in gegnerische Netze ein, um sie bei Bedarf auszuschalten oder für die Sabotage zu nutzen. Auch Deutschland will über diese Fähigkeiten verfügen. Aber Informatiker warnen, dass solche Bestrebungen das Internet als zivile internationale Infrastruktur gefährden. Sie fordern: Gebt dem Cyber Peace eine Chance!
Montag, 6. April 2020
"Solidarität und Integration" á la Schäuble
Angesichts dieser Krise ungekannten Ausmaßes müssen wir jedoch auch über neue Schritte hin zu mehr Solidarität und finanzpolitischer Integration nachdenken. Wir sind überzeugt, dass diese Debatte geführt werden sollte und dass unsere Parlamente ihren Beitrag leisten können, um Missverständnisse auszuräumen und gemeinsam voranzukommen.So weit ist es gekommen, dass der eigentliche Streitpunkt nur noch angedeutet wird. Das sagt alles über die deutsche EU-Politik.
Mittwoch, 25. März 2020
Fun fact # 42: Risikowahrnehmung
Zum Vergleich: Covid-19 hat bisher 20 500 Todesopfer weltweit gefordert, in Deutschland Stand heute 205.
Donnerstag, 19. März 2020
Mittwoch, 18. März 2020
Fun fact # 41: Sicherheit
Samstag, 29. Februar 2020
Samstag, 8. Februar 2020
Fun fact # 40: Deutsche Karrieren
Dienstag, 4. Februar 2020
Meine Besprechung wurde gestern bei Andruck / Deutschlandfunk gesendet.
Freitag, 24. Januar 2020
"Gebt dem Cyber-Peace eine Chance!"
Weil es aber allen Staaten ganz genauso geht, hat sich ein schwunghafter Handel mit Sicherheitslücken entwickelt. Und weil der sogenannte Cyberkrieg ohne backdoors in ausländischen Netzwerken nicht funktionieren kann, fuhrwerken immer mehr "Cyberkommandos" oder Hacker in staatlichem Auftrag im Internet herum. Die Situation ist so chaotisch geworden, dass selbst die USA - nach wie vor der einzige globale Internet-Hegemon - sich um Deeskalation bemühen und gewisse Spielregeln fordern.
Heute morgen brachte bei WDR 5 ein neues Radiofeature von mir zum Thema, das hier zu finden ist.
Ich bin ein bisschen stolz auf die Hörspiel-Elemente, die wir für das Feature gebastelt haben. Nur zur Klarstellung: die krassen Bedrohungs- und Zusammenbruchsszenarien über den Cyberwar sind nur bedingt realistisch! Sie gefallen Journalisten wie mir, weil sie wie ein spannender Thriller klingen. Sie gefallen Polizisten und Militärs, weil sie Argumente liefern, warum man mehr Geld und mehr Befugnisse braucht. Sie gefallen der IT-Sec-Branche, weil ... na ja, das versteht sich eigentlich von selbst.
Weniger spektakulär als Szenarien, in denen Menschen von ihren Smarten Kühlschränken erdrosselt werden, sind die realen Tendenzen der nationalen Abschottung. Und bei zwischenstaatlichen Konflikten haben Regierungen immer weniger Skrupel, die eigenen Kontrollmöglichkeiten über das Internet einzusetzen. Ein aktuelles Beispiel dafür stand ursprünglich in meinem Manuskript, musste ich dann aber leider kürzen.
Ein kleines südamerikanisches Land ist in Aufruhr. Trotz tagelanger Proteste und zahlreicher Todesopfer klammert sich die Regierung weiter an die Macht. Eine Gruppe von Putschisten erklärt sich zur legitimen Volksvertretung. In dieser Situation beschließen die Vereinigten Staaten Handelssanktionen - und stellen alle Internetdienstleistungen in das Land ab. Beliebte Computerprogramme funktionieren nicht mehr.Ausgedacht? Dieses Szenario ist real. Es handelt sich um Venezuela. Im Zuge der amerikanischen Sanktionen sperrte zum Beispiel die amerikanische Firma Adobe im Oktober ihre Cloud für Anfragen von dort. Erst nach einigen Tagen wurde der Zugang wieder hergestellt.
Donnerstag, 23. Januar 2020
Fun fact # 39: Freiheit
Mittwoch, 15. Januar 2020
Nicht-Arbeiten schadet ihrer Gesundheit
„Wir müssen die Balance zwischen Fordern und Fördern richtig einhalten. Denn wenn wir überfördern, zerstören wir die Motivation der Menschen und machen sie unglücklicher.“ Schäuble sprach sich gegen ein bedingungsloses Grundeinkommen aus und äußerte sich betroffen über die Zustimmung, die der angebliche Plan Finnlands für eine Vier-Tage-Woche mit täglich nur sechs Arbeitsstunden in der deutschen Öffentlichkeit gefunden habe. Müssten die Leute nicht mehr arbeiten, nehme ihnen der Staat den Anreiz, ihre persönliche Lebenserfüllung zu finden.Wie wohlmeinend das klingt, geradezu väterlich besorgt: Wer die Menschen verwöhnt mit einem Einkommen, schadet ihnen, treibt sie sogar ins Unglück. Weniger Sorgen macht sich Wolfgang Schäuble wohl um Erwerbslose und Geringverdiener. Jedenfalls habe ich noch keine Warnung gehört, dass wir Menschen unglücklich machen, wenn wir ihre Arbeit schlecht bezahlen, sie durch Gängelung in ihrer Würde verletzen und ihnen unsere Anerkennung verweigern, indem wir sie als Faulenzer und Schmarotzer darstellen.
Es funktioniere nicht, mit weniger Arbeit und mehr Freizeit das Klima zu retten und dann zu glauben, alles werde dadurch finanziert, "dass das Geld sowieso billig ist und das einzige Problem ist, wo wir es ausgeben". ... Die Menschen müssten aufgrund der längeren Lebenszeit auch länger arbeiten. "Wir brauchen jeden, selbst der Schwerkranke kann anderen etwas geben", sagte der seit fast drei Jahrzehnten querschnittsgelähmte Christdemokrat. Die Politik sollte nicht den Fehler machen, allen alles zu versprechen.Wenn Schäuble redet, verbindet er Moralapostelei mit sozialer Brutalität. Stets will er nur das Beste. Heuchlerisch? Ich fürchte, er selbst glaubt sich jedes Wort. Die Staatsverschuldung – für ihn die eigentliche Bedrohung – ist für ihn eine moralische Angelegenheit.
Es gibt allerdings ein Argument, das ebenfalls Moral und Wohlergehen der Bevölkerung betrifft und das sich der ehemaliger Jesuiten-Schüler Schäuble gelegentlich durch den Kopf gehen lassen sollte. „Niemand soll seinen Bruder gegen Lohn für sich arbeiten lassen“, schrieb im Jahr 1652 der englische Prediger Gerrard Winstanley. „Was die Reichen erwerben, bekommen sie aus der Hand der Arbeitenden, und wenn sie geben, geben sie nicht ihre eigene Arbeit, sondern die der anderen.“ Gefolgt von einem wohlmeinenden Rat: „Aber soll nicht etwa ein Mensch reicher sein als ein anderer? Dazu besteht keine Notwendigkeit. Reichtum macht die Menschen eitel und stolz und lässt sie ihre Brüder unterdrücken und führt zum Krieg.“
Montag, 13. Januar 2020
Gegen die salonbolschewistische Klimaleugnung
Und zwar nicht nur in Tansania oder Samoa. Die Klimakrise schädigt die Gesundheit der Bevölkerung, erhöht die Lebensmittelpreise, senkt das Wirtschaftswachstum. Und sie verschärft die sozialen Konflikte. Denn wer Geld hat, kann sich eine Klimaanlage leisten. Wenn die Versorgungsinfrastrukturen zusammenbrechen, kaufen sich die Reichen Wasser oder ein Notstromaggregat. Während der letzten Waldbrandsaison in Kalifornien, berichtet Naomi Klein, ließen manche Villenbesitzer ihr Anwesen von privaten Feuerwehrleuten schützen. Wie schnell die Atmosphäre sich weiter erwärmen wird, welche Muster ein instabiles Klima zeigen wird, das weiß kein Mensch. Klar ist allerdings: nichts wird bleiben, wie es ist.
Am Vorderende eines Feuerwehrschlauchs findest du keinen Klimaskeptiker mehr. Aber dort halten sich eben nicht alle auf. Auch in der Linken grassiert eine Art Salon-Klimaleugnung. Diesen Monat habe ich in der Konkret das linke Besserwissertum gegenüber Fridays for Future und Extinction Rebellion kritisiert und die Aussichten für einen grünen Kapitalismus eingeschätzt. Weil ich zu diesem Text ein paar Nachfragen bekommen habe, veröffentliche ich auf meiner Internetseite eine leicht veränderte und ausführlichere Version.