Dienstag, 3. November 2009

Der Virus und die Katastrophen der zweiten Natur


Was tun gegen die Schweinegrippe? Manche Fragen müssen von allen Menschen gemeinsam entschieden, zum Beispiel solche, die alle bedrohen (wenn auch ganz bestimmt nicht "gleichermaßen"). Die Seuche erinnert uns nachhaltig daran, dass wir wirklich eine Gesellschaft sind, auch wenn ansonsten alles so eingerichtet ist, dass ein jeder sich nur um sich und die Seinen kümmern muss. Gesellschaft, ein Zwangs-Zusammenhang - geht nicht anders als Mensch, aber muss ja auch nicht.
Wer sich impfen läßt, mindert das persönliche Risiko, den Virus zu bekommen, vor allem mindert er das Risiko der anderen, weil er als Brutstätte ausfällt. Die eventuellen Nebenwirkungen der Impfung trägt er allein.
"Wie gehen wir um mit der Seuche, dem Vulkanausbruch, der Flutwelle ..." Ich sehe es ein, das muss geregelt werden, aber solche Debatten kommen mir dennoch absurd vor. Als Gatttung lassen wir jeden achten von "uns" hungern, aber auf einmal sollen "wir" entscheiden. Das leuchtet nicht nur nicht ein, das verdunkelt alles. Angesichts der allgemeinen und umfassenden Unvernunft muss man sich nicht wundern, wenn die Impfgegner auf ihrer Privat-Unvernunft bestehen.