Mittwoch, 25. November 2009

Dritte und letzte Folge unserer beliebten Reihe "Ist Depression eine Krankheit?": Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen veröffentlicht heute ihre Ergebnisse über drei Antidepressiva. Die Herstellerfirmen Pfizer und Essex Pharma hatten sich zunächst geweigert, dem IQWiG auch die bisher noch nicht veröffentlichten Daten zur Verfügung zu stellen, lenkten aber schließlich doch ein.
Dass Menschen mit Depressionen vom Wirkstoff Reboxetin profitieren können, ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen. (...) Die Analyse der vollständigen Daten zeigt, dass die Entscheidung des richtig war, auf eine Bewertung von Reboxetin ausschließlich auf Basis der publizierten Daten zu verzichten. Denn die Zusammenfassung der Ergebnisse der veröffentlichten und nicht veröffentlichten Studien belegt keinen Nutzen von Reboxetin, während die Daten aus den veröffentlichten Studien einen Nutzen suggerieren.

Über das Mittel "Mitrazapin" heißt es:
Im Vergleich mit Placebo gibt es einen Beleg, dass in der Akutbehandlung mehr Patienten eine Besserung der Depression verspürten, wenn sie mit Mirtazapin behandelt wurden. Die Aussichten auf eine völlige Heilung waren in der Mirtazapin-Gruppe nicht besser als in der Placebo-Gruppe.

Wie groß der klinische Unterschied wirklich ist, wird aus der Presseerklärung nicht klar.