Dienstag, 23. Januar 2018

Lesen im digitalen Kaffeesatz

Mein Freund ist Roboter.
Kostet die Digitalisierung vor allem die Arbeitsplätze der Männer, wie Carl Benedikt Frey meint? Oder doch vor allem die von Frauen? Davon jedenfalls ist das Weltwirtschaftsforum überzeugt.

Ist die Künstliche Intellgenz mittlerweile sogar schlauer als wir ? Oder vielleicht doch eher doof und für die weitere Rationalisierung kaum zu gebrauchen?

Oder aber: Handelt es sich - möglicherweise, eventuell und nur vielleicht - bei den meisten Publikationen über Digitalisierung um Junk Sciences?

Fragen über Fragen. Morgen stelle ich mein Buch "Automatisierung und Ausbeutung" in München vor, übermorgen in Dießen.

Freitag, 19. Januar 2018

Psychotherapie als App

Therapeutisierung im Zeitraffer - die Zahl der Psychotherapien steigt seit Jahren.
Was braucht ein Mensch, um sich vom Stress des Alltags freizumachen und seinen inneren Frieden zu finden? Einen Stuhl, ein Smartphone und drei Minuten Meditation am Tag.
So formuliert es Maja Brankovic, Wirtschaftsredakteurin bei der FAZ. Die sogenannten Achtsamkeits-Apps verbreiten sich überall. Dabei geht es nicht nur um "Befindlichkeitsstörungen", sondern auch um regelrechte psychische Krankheiten: Angststörungen, Depressionen, Phobien. In Deutschland leiden vier Million Menschen unter einer solchen Erkrankung. Und laut einer Studie der DAK kommen auf 100 Versicherte im Schnitt 246 Fehltage wegen einer Depression, einer Anpassungs- oder Belastungsstörung. Sind Smartphones und das mobile Internet die Lösung – oder wenigstens ein Teil der Lösung?
Der Markt für Mental Health-Apps wächst jedenfalls. Schon träumen Forscher und Unternehmer von der automatisierten Psychotherapie.

Die Sendung "Zeitfragen" beim Deutschlandfunk Kultur (so heißt der jetzt wirklich ...) brachte gestern einen Beitrag von mir zum Thema "Digitalisierung der Psychotherapie". Kann hier angehört werden.

Montag, 15. Januar 2018

Digitale Automatisierung und das unaufhörliche Ende der Arbeit

Für die Konkret habe ich eine Art Warnhinweis über den Zusammenhang von Produktivkraft und Informationstechnik verfasst, der auf meiner Webseite nachgelesen werden kann: Nichts Neues vom Fortschritt.

Ich habe mir bei diesem Text viel Mühe gegeben, das Problem einfach und prägnant darzustellen. In der Digitalisierungsdebatte wird zu oft mit mäandrierendem Soziologensprech Tiefsinn vorgetäuscht.
Die Debatte über Datenverarbeitung, Informationstechnik und Wissensgesellschaft krankt daran, dass die zugrundeliegenden Begriffe ganz unscharf verwendet werden, obwohl es gerade auf ihren Unterschied ankommt ... Wissen lässt sich nicht sinnvoll mengenmäßig bestimmen. Erving Goffman prägte den schönen Satz, es sei von allen Dingen am schwierigsten zu bewachen, "denn es kann gestohlen werden, ohne es wegzunehmen." Für die Produktion von Stahl ist Wissen ebenso notwendig wie Kohle, aber im Gegensatz zur Kohle wird es nicht durch seine Anwendung zerstört. Es kann nicht von lebenden Individuen abgetrennt werden. Um ihr Wissen zu teilen, müssen diese es entäußern – weniger gestelzt ausgedrückt: es aufschreiben oder aussprechen –; im günstigen Fall wird es zum Wissen anderer Menschen werden. Das Vervielfältigen von Computerdateien an sich vergrößert dagegen das Wissen kein bisschen. Menschen müssen sich die Fülle der Informationen erst aneignen. Kurz, Wissen ist das Ergebnis von Verstehen, Begreifen und Erfahren. Wir können den Analphabetismus nicht bekämpfen, indem wir ganz, ganz viele Bücher drucken.

Freitag, 12. Januar 2018

Mittwoch, 10. Januar 2018

Hauptsache Krawall

Täglich wieder verbale Randale bei web.de - denn nichts bringt mehr Klicks.

Dienstag, 9. Januar 2018

Digitalisierung der Psychotherapie

Biopolitische Rationalisierung, eine neue Stufe der Medikalisierung, Künstliche Intelligenz und emotionale Selbstvermessung - die Digitalisierung der Psychotherapie hat viele Aspekte. Nicht alle, aber wenigstens ein paar davon haben in meinen neuen Radiobeitrag für Impuls bei SWR 2 gepasst.