Freitag, 29. August 2008

Gut gegeben, Dath!

Dietmar Daths Lenin-Koketterie nervt micht, aber in diesem Interview mit der WELT (!) schlägt er sich tapfer.

WELT ONLINE: ... Woher kommt diese Schwermut der jüngeren Intellektuellen angesichts einer einzigartigen Wohlstands- und Freiheitstendenz der letzten 30 Jahre?

Dath: Ich kenne keine Schwermut. Ich habe Spaß beim Arbeiten, auch dann, wenn die Gegenstände meiner Arbeit finster sind. Die Wohlstands- und Freiheitstendenz der letzten 30 Jahre habe ich bei der Zerschlagung des Bildungssystems, der Auflösung des Gesundheitssystems, der Homogenisierung der Medienlandschaft, der Beseitigung aller Resterrungenschaften der alteuropäischen Arbeiterbewegung, der Installierung von Überwachung seitens staatlicher und wirtschaftlicher Organe auf einem technischen Stand, von dem Stalin nur träumen konnte, und all den anderen Gags der jüngsten Zeit wahrscheinlich verpennt.