Freitag, 23. April 2021

Nein, Joe Biden wird das Klima nicht retten. (Auch nicht, wenn Annalena Baerbock ihm dabei hilft.)

50 Prozent weniger Kohlendioxid-Ausstoß bis zum Jahr 2030, verspricht die US-Regierung! Die Europäische Union kündigt eine Reduktion von 55 Prozent an, Großbritannien sogar von 78 Prozent, allerdings brauchen die Briten dafür fünf Jahre länger.

Wird jetzt alles gut? Diese neuen Versprechen sind das Papier nicht wert, auf das sie gedruckt werden. Die Weltmächte setzen weiter auf die altbewährte Taktik, ihre praktische Untätigkeit mit "ambitionierten Zielen" zu überspielen. Aber die größte Gefahr in der Klimakrise ist bekanntlich nicht die Ignoranz der Regierungen, sondern die Illusion, diese seien willens oder fähig, die Klimakrise zu beherrschen. "Systemwandel statt Klimawandel" – gerne und laut gerufen, aber was heißt das eigentlich? Die Posse, die Regierungslenker aus aller Welt in regelmäßigen Abständen wieder aufführen, gehört zum Problem, nicht zu seiner Lösung.

Seit gestern ist mein neues Buch „Klima, Chaos, Kapital“ in allen guten Buchhandlungen oder direkt beim Verlag erhältlich. Ich beschreibe die Klimakrise als gleichzeitig wirtschaftlich, gesellschaftlich und ökologisch. Der Raubbau an den natürlichen Ressourcen und die Schädigung der Atmosphäre sind untrennbar verwoben mit der weltweiten sozialen Ungleichheit, mit Macht und Ohnmacht, Reichtum und Armut. Ich zeichne nach, wie sich der Kapitalismus in eine Sackgasse manövriert hat, welche Maßnahmen eigentlich notwendig wären, um die Klimakrise zu entschärfen, und welche Hindernisse ihnen entgegen stehen.

In den nächsten Wochen werde ich immer mal wieder kurze Auszüge daraus veröffentlichen. An Anlässen wird es nicht mangeln, fürchte ich ...