Mittwoch, 5. Dezember 2007

Die deutsche Unterschicht

Bevor der GRÜNEN-Politiker Oswald Metzger Ende November aus dieser Partei austrat, gab er dem STERN noch schnell ein Interview und seine profunden Kenntnisse über Sozialhilfeempfänger bekannt:
Viele sehen ihren Lebenssinn darin, Kohlehydrate oder Alkohol in sich hinein zu stopfen, vor dem Fernseher zu sitzen und das Gleiche den eigenen Kindern angedeihen zu lassen.

Schön. Fast so schön wie der Berliner Bürgermeister und Chef-Hedonist Klaus Wowereit, der sich manchmal schon wundert
wenn ich höre, wofür die Budgets der kleinen Leute heute so ausgegeben werden. Wenn man 80 Euro im Monat für Zigaretten ausgeben kann, noch mal so viel für Lotto und Alkohol, für Bezahl-TV, Teleshopping und Handy-Gebühren, dann frage ich mich, ob das, was wir manchmal Armut nennen, nicht auch mit der verloren gegangenen Fähigkeit zu disziplinierter und mathematisch korrekter Haushaltsführung zu tun hat. Wer mit Geld nicht umgehen kann, dem ist mit einer Erhöhung der Sozialhilfe nur wenig gedient.

Was soll eigentlich aus dem Unterschichtenfernsehen werden, wenn die Unterschicht nicht mehr glotzen darf? Egal. In Wirklichkeit ist der Zustand der Unterschicht noch viel schlimmer: sie läßt sich solche Beleidigungen einfach gefallen.