Freitag, 12. September 2008

Wird die Künstlersozialkasse abgeschafft? Oder doch nicht?

Angeblich ist der Gesetzesentwurf im Bundesrat, der eben mal anregte,
dass die Künstlersozialversicherung abgeschafft oder zumindest unternehmerfreundlich reformiert wird
jetzt doch chancenlos. Die Initiative einiger Wirtschaftsministerien ging auf die Lobby-Arbeit der Verwerter zurück. In der 'Frankfurter Rundschau' heißt es dazu:
In einem Brief der Geschäftsführung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) hieß es bereits Ende letzten Jahres: "Die Wirtschaft hat ordnungspolitische Bedenken bezüglich der Konstruktion der Künstlersozialkasse. (...) Sie ist insgesamt unsystematisch und bürokratisch. Sinnvoll wäre es daher, diese Sonderform einer Sozialversicherung mittelfristig nicht weiter zu führen.".
Hintergrund dieses unverhohlen geforderten Eingriffs in die erst 1983 ins Leben gerufene Sozialversicherung waren Nachforderungen an so genannte Verwerterunternehmen, die auf künstlerische Arbeit zurückgreifen, also Verlage, Werbeagenturen etc. Etwas weniger formal ausgedrückt heißt das aber auch, dass viele Unternehmen der Abgabepflicht nicht nachgekommen sind und sich zum Teil kräftigen Nachzahlungsforderungen ausgesetzt sahen.
Das erklärt manches. Zum Beispiel die Kampagnen-Seite KSKONTRA.


Eigentlich nicht: Wenn ich, seit zwei Jahren Mitglied, "Künstlersozialkasse" höre, denke ich an





Übrigens beträgt das durchschnittliche (!) Monatseinkommen der 160.000 KSK-Versicherten 1 100 Euro. Im Impressum von "KSKONTRA" wird als Verantwortlicher ein Apostolos Simeonakis, Inhaber der Flumoto Werbeagentur genannt. Ob er das alles selbst finanziert?