Samstag, 14. August 2010

Investigative Financial Times ...

Was kaum jemand weiß: Keineswegs sitzen nur Kinderschänder dauerhaft hinter Schloss und Riegel. Deutschland schließt auch Diebe und Betrüger auf Lebenszeit weg.

Die Financial Times hat herausgefunden, dass nicht nur Mörder und Vergewaltiger in Sicherungsverwahrung sitzen.
Wer wissen will, wie viele Straftäter insgesamt aufgrund von "Vermögensdelikten" in Sicherungsverwahrung sind, wird beim Statistischen Bundesamt fündig. In der Fachserie "Rechtspflege", Reihe "Strafvollzug", erfährt man, dass in Deutschland 36 der 491 Sicherungsverwahrten im Jahr 2009 wegen Diebstahls-, Betrugs- und Urkundendelikten in der Verwahrung waren.

Ich habe das übrigens in meinem Radiobeitrag zum Thema, der letzten November im Deutschlandfunk gesendet wurde, erwähnt. Darin heißt es:

Gewaltlose Taten machen - je nach Definition und Statistik - zwischen 15 und 35 Prozent der Sicherungsverwahrungen aus.

So weit ich sehe - ich habe keine Statistiken zur Hand - sitzt etwa die Hälfte der Verwahrten wegen Sexualstraftaten (die meisten von ihnen gewaltsamen Sexualstraftaten), etwa 15 Prozent wegen Mord und der Rest wegen mehr oder weniger gewaltsamer Eigentumsdelikte.