Donnerstag, 10. Oktober 2013

Remember "Die Hutsis gegen die Tutus"?

Europäische und amerikanische Beobachter tun sich schwer damit, de syrischen Bürgerkrieg zu verstehen. Da liegt es nahe, auf vermeintlich uralte "Rivalitäten" zwischen "Volksgruppen" zu verweisen. Dass das Schema "alawitisches Regime gegen sunnitisches Volk" den wirklichen Konfkikten in Syrien geradezu gewaltsam übergestülpt wird, zeigt "Wer gegen wen?", ein faktenreicher Artikel von Hannes Bode in der IZ3W.

Unter anderem verweist Bode auf die soziale Dynamik hinter der "religiösen Ethnisierung" in Syrien:
Die im Rahmen von Vetternwirtschaft forcierte Liberalisierungs- und Privatisierungspolitik und der Rückbau des Sozialstaats schufen ebenfalls sozialen Sprengstoff. Um Städte wie Damaskus hat sich ein Armutsgürtel von größtenteils sunnitischen Landflüchtlingen gelegt. In der sozialen Misere kommen die Gewinner – ob Alawiten, Sunniten oder Christen – aus den Städten, die Verlierer größtenteils aus ruralen, traditionell sunnitisch geprägten Landstrichen, die stark verelendeten.