Mittwoch, 31. Juli 2019

Wie Der Spiegel erklärt, warum sich fürs Fliegen niemand schämen muss

So nämlich, mit messerscharfer Logik:
Das Fliegen hat unser Grundverständnis von Distanzen verändert, unseren Radius bei der Job- und Partnerwahl massiv erweitert. Es ermöglicht einen umfassenderen gesellschaftlichen Wissenstransfer. Und es kann uns in der urdemokratischen Fähigkeit schulen, mit Unterschieden respektvoll umzugehen - zum Beispiel wenn wir uns bei Fernreisen für andere gesellschaftliche Konzepte öffnen.

Wer das Fliegen bekämpft, bekämpft auch all diese Errungenschaften.

Tief gedacht, messerscharf geschlussfolgert. "Die Handmühle ergibt eine Gesellschaft mit Feudalherren, die Dampfmühle eine Gesellschaft mit industriellen Kapitalisten", schrieb vor vielen Jahren ein anderer Journalist. Wer gegen die Talgkerze kämpft, stellt sich der Aufklärung in den Weg. Wer gegen Kamele als Fortbewegungsmittel ist, ist islamophob. Wer die Sklaverei ablehnt, lehnt die attische Demokratie und die Philosophie samt Sokrates und Plato ab.

Ich will einfach nicht in einer Welt leben, in der Journalisten so etwas niederschreiben, ohne sich zu schämen. Und muss doch Welt und Mediensystem mit ihnen teilen.

Am besten gar nicht mehr Zeitung lesen und nur noch aus dem Fenster schauen.