Sonntag, 29. April 2012

"Sehr nah dran, aber leider auch weit weg"

Speaking of Polizei und Muslim-Hasser: Peter Carstens von der FAZ ist für die deutschen Sicherheitsbehörden, was die „Bravo!“ für Justin Bieber ist: Fanberichterstattung, aber ganz nah dran. Was also wird Carstens aus dem interessanten Verhältnis zwischen Strafverfolgern und dem sogenannten Nationalsozialistischen Untergrund machen?
Die Sonderkommission „Bosporus“ habe mehr als 110.00 Personen überprüft. Das berichtete am Donnerstag der frühere Leiter der Sonderkommission „Bosporus“, Geier, vor dem Untersuchungsausschuss des Bundestags, der zum ersten Mal seit seiner Konstituierung Zeugen befragte. Doch alles Bemühen war umsonst.
Schade eigentlich, dass alle Überprüften Türken waren! Andererseits, wenn die Ermittlungsgruppe mit dem programmatischen Namen noch weitere 200 000 Migranten überprüft hätte, vielleicht hätten sie dann doch irgendwann einen gefunden, der ihnen verraten hätte, welcher Nazi der Mörder war. Peter Carstens Fazit, so ungefähr: die Kollegen haben eigentlich alles richtig gemacht, viel Aufwand betrieben, aber leider, leider Ermittlungspanne. „Jetzt erzählen Sie mir mal in zwei Sätzen die Geschichte, die Sie Schreiben wollen!“ forderte mich kürzlich ein Redakteur auf (und mir fielen wirklich keine geeigneten zwei Sätze ein). Carstens Narrativ, finde ich, „funktioniert nicht“.